Mit ERASMUS+ in Irland

Nach Corona sind unsere ersten Auszubildenden nun wieder im Rahmen von ERASMUS+ im Ausland unterwegs. Dort absolvieren Sie einen Teil ihrer praktischen Ausbildungen. Die Auszubildenden organisieren dabei ihre Einsätze selbstständig. Betreut wird das Projekt von der medizinischen Hochschule Hannover.

alt="Erasmus plus in Irland, Erfahrungsbericht von Alina van Alst"

alt="Mein Name ist Alina, ich bin 24 Jahre alt und mittlerweile in meinem letzten 
Ausbildungsjahr zur Pflegefachfrau. 
Von Mitte August bis Mitte September 2022 durfte ich am Erasmus + Programm 
teilnehmen und in einer Langzeitpflegeeinrichtung im Ausland ein Praktikum absolvieren
Hier entschied ich mich für Irland, genauer gesagt die Hauptstadt Irlands: Dublin. 
Ich habe mich für dieses Land entschieden, weil ich unbedingt mein Englisch verbessern
wollte, da ich nach der Ausbildung gerne bei internationalen Organisationen wie Ärzte 
ohne Grenzen arbeiten möchte. Deshalb war dieses Praktikum eine großartige Chance für
mich, für die ich sehr dankbar bin. 
Die Einrichtung, in der ich gearbeitet habe hieß „Ashford House Nursing Home“ und war
eine private Langzeitpflegeeinrichtung in Dún Laoghaire, Dublin. Dieser Ort liegt ganz im
Süden von Dublin, direkt am Meer. 
In dem Nursing Home gab es 3 Etagen: 
„Harbour“ (15 BewohnerInnen), „Waterfall
(28 BewohnerInnen) und „Lighthouse“ (28
BewohnerInnen). Es gibt aber kein 
getrenntes Personal, das heißt jeder 
arbeitet auf allen 3 Etagen. Nur die 
Pflegefachkräfte haben eine feste Etage.
Es wird in 10- oder 12-Stunden Schichten  gearbeitet. Ich habe immer von Montag bis 
Donnerstag 10 Stunden gearbeitet und hatte 
dann 3 Tage frei. 
Generell war ich mit meinen Dienstzeiten sehr 
flexibel, da ich immer zusätzlich geplant war und 
die Leitung dort sehr freundlich war und mir 
immer entgegen gekommen ist. So war es nie ein 
Problem, wenn ich mal einen Tag tauschen 
wollte, weil ich etwas vorhatte. Ein sehr großen 
Unterschied gibt es hier in Irland zwischen den 
Pflegefachkräften (Nurses) und den 
Pflegeassistenten (Health Care Assistants). 
Während der Tagschicht (8-20 Uhr) gibt es auf 
jeder Etage eine Pflegefachkraft und mindestens 
7 Health Care Assistants. Wenn jemand krank ist, 
wird ein Ersatz von einer Agency angefordert, 
was man hier beispielsweise mit einer 
Zeitarbeitsfirma vergleichen kann.Küchenpersonal gab es auch auf jeder Etage, die dann
für die Vorbereitung aller Mahlzeiten zuständig waren.
Die Pflege morgens wird ausschließlich von den Health Care Assistants durchgeführt, hier
werden die BewohnerInnen in Gruppen eingeteilt. „Singles“ - also die, die alleine versorgt
werden können, und „Doubles“ - also die, die von zwei Mitarbeitern Unterstützung 
brauchen. Die Pflegefachkraft macht währenddessen die Medikamentenrunde und 
kümmert sich um Termine, die für den Tag anstehen.  Ashford House Nursing Home  Dun Laoghaire"

alt="Ich wurde von meinem ersten Tag an sehr freundlich ins Team aufgenommen. Natürlich 
war ich am Anfang sehr unsicher, aber ich hatte das Gefühl, immer Fragen stellen zu 
können und jeder hat einem gerne geholfen. Sprachlich bin ich sehr gut zurecht 
gekommen. Natürlich musste ich das ein oder andere Fachwort nachschlagen oder 
nachfragen, aber alle waren sehr verständnisvoll und ich wurde sehr viel gelobt für mein 
Englisch, obwohl ich sehr viele Fragen stellen musste. Die ersten paar Tage bin ich 
während meiner Schicht mit einem zugeteilten Health Care Assistant mitgelaufen, was 
sehr hilfreich war, um den Tagesablauf und alle BewohnerInnen kennen zu lernen. Nach 
ein paar Tagen durfte ich dann aber auch öfter mit den Pflegefachkräften mitgehen um zu 
lernen, was alles über den Tag organisiert werden muss. Die Fachkräfte arbeiten dann viel 
mit der Pflegeplanung, Wunddokumentation und anderen organisatorischen Dingen. Es 
ist sehr streng getrennt von den Health Care Assistants, denn die dürfen hier wirklich 
lediglich die Körperpflege übernehmen. Medizinisches wird den Nurses überlassen. Das 
heißt, selbst um ein Pflaster aufzukleben wird die Nurse gerufen, die das dann übernimmt. 
Gewohnt habe ich während meinem Auslandsaufenthalt in der Innenstadt von Dublin. Ich 
hatte das große Glück, dass eine Freundin mir ihr WG-Zimmer über die 4 Wochen zur 
Verfügung gestellt hat. Somit hatte ich nicht nur ein (bezahlbares) Dach überm Kopf, 
sondern auch direkt Anschluss durch meine Mitbewohnerinnen. 
Zur Arbeit bin ich mit dem am meisten genutzten Öffi gefahren: dem Bus. Hier in Dublin 
wird alles mit dem Bus erreicht und wie man das so kennt, er kommt wann er will, aber 
zum Glück relativ häufig. Die Busfahrt zur Arbeit hat ca. 45 Minuten gedauert. Eine Fahrt 
kostet 2€ und man bezahlt hier ganz einfach mit der „Leap Card“, die man an ein 
Kartenleser am Eingang im Bus hält und wo 
automatisch das Geld abgebucht wird. Aufladen 
kann man die Karte per App.  Der Kontakt mit meinen Kollegen bei der Arbeit war 
stets 
freundlich und 
offen. 
Tatsächlich 
habe ich ein 
bisschen 
gebraucht, 
um mit allen 
warm zu 
werden, da 
ich schon das 
Gefühl hatte, die Arbeitseinstellung in Irland ist ein 
bisschen anders als in Deutschland. 
Hier ist es wirklich sehr getrennt, Arbeit und 
Privatleben werden nicht so gerne vermischt. 
Aber trotzdem habe ich die ein oder andere 
Einladung auf ein Guiness bekommen und genutzt, 
um sich auch außerhalb der Arbeit kennen zu 
lernen. 
(Guiness schmeckt mir nicht aber das darf man vor 
keinem Iren zugeben)!  Das „leckere“ Guiness  Die Leap Card"

alt="Ich muss sagen, mein Arbeitsleben und meine Freizeit waren sehr getrennt. Nach einer 10 
Stunden Schicht und fast einer Stunde Hin- und Rückweg habe ich an meinen 
Arbeitstagen meistens nicht mehr sehr viel unternommen. 
Dafür war es umso besser, dass ich jede Woche 3 freie Tage hatte. So konnte ich viel von 
Dublin und von Irland sehen! 
Sei es das Besuchen von etlichen 
Museen an verregneten Tagen, ein 
Spaziergang über die Ha´penny 
Bridge, einen Tagestrip nach 
Galway und den Cliffs of Moher, 
ein Jazz Konzert und ein 
abendlicher Pint in einem der 
vielen Pubs mit Freunden.  Am allermeisten beeindruckt hat mich 
die Freundlichkeit und Offenheit der Iren. 
Das hat mir auch nachhaltig gezeigt, wie 
wichtig es ist, zu jedem Menschen 
freundlich zu sein, bevor man sich ein 
Urteil bildet. 
Mich hat es wirklich bewegt, wie  Ha´penny Bridge  Trinity College  National Art Gallery Dublin  unvoreingenommen und liebenswürdig die Iren auf andere Menschen zugehen und die 
bedingungslose Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, die ich dort von so vielen Menschen 
erfahren durfte. Und sei es nur Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass es in Irland ganz 
normal ist, „thank you“ zum Busfahrer zu sagen, wenn man aus dem Bus aussteigt. 
Alles in allem kann ich nur sagen, dass diese vier Wochen definitiv zu den besten 4 
Wochen meiner Ausbildung gehören und ich unendlich dankbar bin, dass ich diese 
Erfahrung machen 
durfte. Nicht nur 
persönlich, sondern 
auch beruflich hat 
mich diese Reise 
sehr viele Schritte 
nach vorne 
gebracht! 
Ich kann jedem 
Auszubildenden nur 
empfehlen, dieses 
Praktikum zu 
machen und die 
Chance 
wahrzunehmen, 
denn so oder so 
wächst man an der 
Erfahrung und die 
Erinnerungen 
bleiben auf jeden 
Fall unbezahlbar!  Danke Irland und bis zum nächsten Mal!"

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